Bericht aus der Gemeinderatssitzung am 05.06.2023

Sportlerehrung
Bürgermeister Jochen Fetzer freute sich, nach vier Jahren wieder einmal eine Sportlerehrung durchführen zu dürfen. Corona hat auch hier einiges durcheinandergebracht. Er begann seine Gedanken mit einem Zitat von Arthur Ashe, dem einzigen Afroamerikaner, der sowohl Wimbledon als auch die US Open gewann: „Du spielst niemals wirklich gegen einen Gegner. Du spielst gegen dich selbst, gegen deine eigenen, höchsten Standards. Und wenn du an deine Grenze stößt, ist das pure Freude.“ Viele Sportler nehmen zwar an Wettkämpfen teil, gewinnen kann aber nur einer. So gilt es die Motivation aus anderen Quellen zu beziehen, nämlich die, die Arthur Ashe beschrieben hat. Wenn man mit seiner Leistung zufrieden war, auch wenn es nicht unbedingt zu vorderen Plätzen gereicht hat, dann ist das eine große Genugtuung.

Er gratulierte im Namen der Gemeinde, den anwesenden Sportlerinnen und Sportler, die neben der Freude an der Leistung im vergangenen Jahr auch zählbare Erfolge erzielt haben. Dies waren:

Vom Schützenverein Hitzkofen-Bingen die Bogenschützen Jakob Cals (1.Platz Bezirksmeisterschaften Halle und 5. Platz bei den BW Meisterschaften Schülerklasse C) und Ferdinand Fröhlich (2.Platz Bezirksmeisterschaften Halle Schülerklasse B), die erfolgreichen Turnerinnen des TV Bingen Romy Luib (1.Platz Landeskinderturnfest Gerätevierkampf), Amelie Lang (3. Platz Stauseepokal Kür Vierkampf), und Alba Uhl (2.Platz Landesturnfest und Qualifikation zum Deutschlandcup) sowie die Damenmannschaft mit dem Aufstieg in die Bezirksliga (Romy Luib, Amelie Lang und Lynn Benz). Außerdem gratulierte die Gemeinde der Herrenmannschaft des SV Bingen-Hitzkofen zum Aufstieg in die Kreisliga A.

Hinter den genannten Erfolgen stehen aber auch Vereinsvorstände, Trainer, Übungsleiter und Betreuer sowie Eltern, Freunde und Partner. Der Bürgermeister schloss diese wichtigen Personen in den Dank mit ein.

Blutspenderehrung
Eine weitere Ehrungsrunde wurde den Blutspendern mit einer runden Spendenzahl zuteil. Als Einstimmung auf das Thema verlas Bürgermeister Jochen Fetzer einen Bericht aus dem Tagesspiegel von Ende letzten Jahres. Darin wurde das Aufkommen an Spenderblut in der Coronaphase beleuchtet. Erstaunlicherweise ging das Spendenaufkommen während der Lockdowns nicht so stark herunter wie befürchtet. Allerdings nahmen die Blutspenden in den Zeiten sinkender Inzidenzen – und damit der ausgeweiteten Freizeitaktivitäten – deutlich ab. Gleichzeitig benötigte man aber mehr Konserven, da die Operationstätigkeit in den Krankenhäusern wieder anlief. Das Problem ist, dass man Blut nur rund 6 Wochen aufbewahren kann. Die ärztliche Versorgung ist deshalb auf eine gewisse Kontinuität bei den Blutspenden angewiesen. Ein weiteres Problem, das auf das Gesundheitssystem zukommen könnte, ist die Tatsache, dass unter den Spendern viele sogenannte Babyboomer (Geburtsjahrgänge zwischen 1960 und 1970) sind. Wenn diese Spendengruppe wegfällt – und im schlechtesten Fall als Patienten verstärkt Blut braucht – wird sich die Situation verschärften. Es ist deshalb enorm wichtig, dass eine neue Generation an Blutspendern nachrückt.

Aus der Gemeinde standen drei Blutspenderinnen und ein Blutspender zur Ehrung an. Diese vier Personen haben allein über 100 Liter Blut gespendet. Dies waren im einzelnen:

Katja Goldschmidt (Hitzkofen) mit 10 Spenden, Wilma Rauser und Simone Schneider (beide Bingen) mit je 50 Spenden sowie Klaus Schmid (Bingen) mit stolzen 100 Spenden.

Die Geehrten erhielten eine Urkunde und einen Anstecker des Blutspendedienstes sowie ein Präsent der Gemeinde. Abschließend bedankte sich der Bürgermeister auch beim örtlichen DRK für die Durchführung der Blutspendeaktionen.

Nachfolgend ein Bild mit den geehrten Sportlern und Blutspendern:

Interessante Infos über das Binger Stromnetz
Regionalmanager Thomas Schlegel von der NetzeBW, einem Tochterunternehmen der EnBW, präsentierte den Gemeinderäten im sogenannten Netzdialog interessante Daten und Fakten zum Ortsnetz unserer Gemeinde.

Die Herausforderungen der Energiewende sind vielfältig. Insbesondere erfolgt eine Umverteilung der Produktionsarten durch den Wegfall der Kernkraftwerke hin zu kleineren regenerativ betriebenen Stromerzeugungen. Die Herausforderung für die Netzbetreiber liegt vor allem darin, den volatil anfallenden Strom den Kunden bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Auch auf der Verbrauchsseite wird es massive Veränderungen geben, z.B. durch die Zunahme von Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen. Dass die Gemeinde Bingen hinsichtlich des Strombedarfs seit mehreren Jahren rechnerisch autark ist, stellte Herr Schlegel anhand einer Gegenüberstellung dar. So produzieren Biogasanlagen, PV-Anlagen und Wasserkraftwerke mehr als 9 Mio. kWh Strom pro Jahr. Dem gegenüber steht ein Verbrauch von 8 Mio. kWh, so dass ein Überschuss von 17% produziert wird. Durch den geplanten Windpark wird dieses Verhältnis nochmals deutlich mehr verschoben. Die Gemeinde Bingen wird damit zu einem wichtigen Energielieferanten in der Region.

In seinem Vortrag ging der Energiefachmann auf weitere Themen wie den Netzneu- oder umbau, die digitale Zählerstanderfassung sowie die Stromausfälle der Vergangenheit ein.

Die Gemeinderäte stellten zahlreiche Rückfragen. Der Vorsitzende dankte Herrn Schlegel und seinen Kollegen für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Die Präsentation der NetzeBW ist mit folgendem Link abrufbar.

NETZDialog_Bingen Vortrag

Überquerungshilfe Inneringer Straße – zu gefährlich?
Gegenstand des Tagesordnungspunkts war die Straßenquerung inkl. Mittelinsel an der Inneringer Straße in Höhe Kreuzenweg. Der Elternbeirat der Grundschule Bingen kam auf die Verwaltung zu, da dieser um die Sicherheit der Kinder an dieser Straßenquerung besorgt ist. Die Straßenquerung ist Teil des ausgewiesenen Schulweges, welcher die Wohngebiete Stöckberg und Elogiusstraße fußläufig mit der Grundschule (Schulstraße) verbindet. Der Verkehr hat nach Ansicht des Elternbeirats in den letzten Jahren stark zugenommen und auch das Fußgängeraufkommen an der Querungsstelle würde in Zukunft durch die fortschreitende Bebauung und Niederlassung von jungen Familien zunehmen. Der Querungsstelle käme daher immer mehr Bedeutung zu. In ca. 160 m Entfernung gibt es in Höhe Elogiusstraße eine weitere Querungsstelle mit einer größeren Mittelinsel. Die Aufstellfläche der bemängelten Mittelinsel hingegen ist mit einer Breite von lediglich 1,60 m ausgebaut. Aufgrund der örtlichen Bedingungen (Zufahrten, Kurvenbereich, Gehwegausbau und weitere Querungshilfe) ist keine Verlegung der Mittelinsel möglich. Aus Sicht der Eltern ist das Warten auf der Mittelinsel für die Kinder aufgrund des geringen Abstandes zum Längsverkehr, insbesondere bei der Durchfahrt von LKWs, beängstigend. Auch für Fahrräder ist kaum Platz vorhanden. Viele Eltern seien besorgt, ihre Kinder hier unbeaufsichtigt zur Schule laufen zu lassen. Die zweite Querungsmöglichkeit an der Elogiusstraße stellt für viele Eltern aufgrund der noch hohen Überschussgeschwindigkeiten keine Alternative zum aktuellen Standort dar. Nach Ansicht des Elternbeirats wird hier zu schnell gefahren und die Geschwindigkeit mit 50 km/h nicht eingehalten.

Zwischenzeitlich fand ein Ortstermin mit der Verkehrsbehörde und der Straßenbauverwaltung (Landratsamt), der Straßenmeisterei, der Polizei, der Schulleiterin, zwei Elternvertreter und der Gemeindeverwaltung statt. Seitens der Behörden wurde erklärt, dass die Mittelinsel in der vorliegenden Ausprägung zulässig sei und sowohl die Verkehrs- als auch die Unfall- bzw. Geschwindigkeitszahlen keine bauliche Änderung erfordern. Die Straßenmeisterei sagte zu, die Überquerungsstelle besser kenntlich zu machen, was auch zwischenzeitlich erfolgt ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass es der Gemeinde offensteht, eine planerische Untersuchung für eine möglichen Umbau der Straße incl. Querungshilfe durchzuführen. Dadurch anfallende Kosten für Planung bzw. ggf. bauliche Umsetzung sind allerdings von der Gemeinde zu tragen.

Es kam eine angeregte Diskussion zustande, in der alle möglichen Seiten des Problems beleuchtet wurde. Es kam die Überlegung auf, ob ein Straßenumbau überhaupt mit vertretbarem Aufwand möglich ist, da die Kreisstraße doch auf eine längere Strecke geändert werden müsste. Weiterhin wurde die Frage nach weiteren Möglichkeiten der Hervorhebung der bestehenden Überquerungshilfe gestellt. Letztendlich bat der Gemeinderat die Verwaltung nochmals auf das Landratsamt zuzugehen, um die zusätzliche Kenntlichmachung des Überwegs abzufragen. Der Beschluss über einen Planungsauftrag zur Umgestaltung der Kreisstraße wurde noch zurückgestellt.

Spenden genehmigt
Der Gemeinderat erteilte das Einverständnis zur Annahme von drei Spenden über insgesamt 1.000 EUR an die Grundschule zur Umsetzung von Natur- und Nachhaltigkeitsprojekten.

Bauantrag
Der Gemeinderat erteilte das Einvernehmen zum Bau eines Einfamilienwohnhauses in der Steggasse.

Baubeginn PV-Park Hornstein
Die EnBW teilte der Gemeinde mit, dass der Bau für den Photovoltaikpark Hornstein (Gewann Lengenfeld) im Juli beginnt. Zur möglichen finanziellen Beteiligung erfolgen im Herbst weitere Informationen.

 

Öffentliche Sitzung des Gemeinderats

Am Montag, den 05.06.2023 findet um 19.00 Uhr eine öffentliche Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal des Rathauses statt.

Tagesordnung:

  1. Sportlerehrung
  2. Blutspenderehrung
  3. Netzdialog der Netze BW – Jahresbericht über das Stromnetz
  4. Umbau der Überquerungshilfe in der Inneringer Straße – Grundsatzbeschluss und Planungsauftrag
  5. Genehmigung von Spenden
  6. Bauantrag
  7. Bekanntgaben
  8. Anfragen

Die Einwohnerschaft ist zur Sitzung herzlich eingeladen.

Nach der öffentlichen Sitzung findet eine nicht öffentliche Sitzung statt.

Jochen Fetzer
Bürgermeister

Wir weisen darauf hin, dass für die Zuschauer Sitzungsvorlagen in begrenzter Anzahl ausgelegt sind.

TOP 3 Sitzungsvorlage GR 05-06-2023
TOP 4 Sitzungsvorlage GR 05-06-2023

Vorübergehende reduzierte Öffnungszeiten des Bürgerbüros und Standesamts

Aufgrund personeller Einschränkungen ist das Bürgerbüro vom 29. März 2023 bis Mitte Juni 2023 zu folgenden Zeiten geöffnet:

Montag: 8.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr
Dienstag: geschlossen
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 8.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr
Freitag: 8.00 – 12.30 Uhr

Für das Standesamt sind wir auf die Unterstützung des Standesamts Sigmaringendorf angewiesen. In standesamtlichen Angelegenheiten setzen Sie sich bitte mit dem Standesamt in Sigmaringendorf in Verbindung. Hier können Sie einen Termin, unter der Nr. 07571 7305 11 vereinbaren.

Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen per Mail unter gemeinde@bingen-hohenzollern.de und / oder telefonisch unter Tel. 07571/7407-0 zu den üblichen Sprechzeiten (Montag – Donnerstag: 8.00 – 12.00 Uhr, Mo. zusätzlich 14.00 – 16.00 Uhr und Do. 14.00 – 18.00 Uhr sowie am Freitag 9.00 – 12.30 Uhr) gerne zur Verfügung.